MANUEL WOLFF
"10 Finger für ein Halleluja"
Musikkabarett
Uiuiuiui - was für eine Show! „Zehn Finger für ein Halleluja“, das zweite Soloprogramm von Manuel Wolff, übertrifft noch den Erstling „Ui!“.
Der studierte Musikwissenschaftler, der bis 2013 in der Kneipe „Gedankengut“ die Stand-up-Mixed-Show „Boing!“ moderierte, hat es faustdick hinter den Ohren. Im braven Anzug mit Hut dämpft er zunächst mal die Erwartungshaltung der Zuschauer im ausverkauften Atelier-Theater: Hier gibt's kein nettes Nummernprogramm, sondern einen furios-komischen Höllentrip durch sämtliche Stilrichtungen von Beethoven bis Boogie, von Queen bis Grieg, von Schnulze bis Heavy Metal.
Wie man ein Publikum schnell in den Griff bekommt, hat der Wahlkölner in fünf Jahren als musikalischer Leiter auf den Aida-Kreuzfahrtschiffen ausprobieren können.
Im Atelier-Theater brennt er zwei Stunden lang ein Gagfeuerwerk ab, springt, tanzt, hechtet über die kleine Bühne, baut virtuose Puzzles am Klavier.
Und gibt dabei noch ein bisschen Musikunterricht: Klatschen nicht wie im Bierzelt auf 1 und 3, sondern auf 2 und 4.
Er klopft Schlager („Atemlos“) auf ihre Versatzstücke ab, übersetzt Hits urkomisch wörtlich ins Deutsche („Keine Frau, kein Geschrei“)
und bringt Edvard Griegs Ohrwurm „In der Halle des Bergkönigs“ als Rap präzise auf den Punkt. Vom „besten Song“ (Queens „Bohemian Rhapsody“)
bis zum schlechtesten (das unsägliche „Hiroshima, I'm sorry“ der Kelly-Family) reicht die Palette des großartigen Entertainers, der auf Zuruf sogar den
Eurovision Song Contest improvisieren kann. Ein herrlicher, intelligenter Spaß. Hingehen und freuen!